Vielen in Bremen ist die Paulus-Gemeinde bereits bekannt. In der Vergangenheit fiel die fast 900 Personen zählende christlich-fundamentalistische Sekte unter anderem durch eine Veranstaltung von Markus Hoffmann (Verein wuestenstrom) zum Thema sexuelle Identität sowie durch homophobe Äußerungen einiger ihrer Mitglieder auf. Vor einigen Jahren beantragte die Gemeinde den Status der Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Diese ermöglicht unter anderem die Erhebung und den Einzug von (Kirchen-)Steuern und eine Befreiung von staatlichen Gebühren. In diesem Verfahren fand nun eine Anhörung der Beteiligten im Rechtsausschuss der Bürgerschaft statt. Johannes Denzin von der Paulus-Gemeinde gab sich dabei Mühe, die Sekte als tolerant und offen für Homosexuelle darzustellen, sprach jedoch auch vom Problem Homosexualität, dem man auf freiwilligen Wunsch hin mit Seelsorge und Gesprächen begegnen würde. Reiner Neumann von RAT&TAT; Bremen hingegen berichtete von einem Überlebenden der Paulus-Gemeinde, weshalb sich der Ausschuss in seiner Märzsitzung nochmals intensiver mit diesem Thema befassen wird.
Eine Gemeinschaft, die meint, in Homosexualität eine Problematik zu sehen, sollte vom Staat keine Privilegien erhalten. Wer Aussagen unterstützt, dass Homosexualität auf Wunsch heilen in Ordnung sei, der erklärt damit die sexuelle Orientierung eines Menschen zur Krankheit. Das ist keine Haltung, die vom Staat gefördert werden darf, meint SPD-Bürgerschaftskandidat Maurice Mäschig. Jakob Maria Mierscheid