Die Wiener Ringstraße oder einfach am Ring, wie der Wiener zu sagen pflegt ist die Verkehrs- und Lebensader der österreichischen Hauptstadt. Am 5,3 Kilometer langen, sich rund um das historische Zentrum schlängelnden Prachtboulevard findet man nicht nur historische Bauwerke wie die Staatsoper, das Parlament mit dem Pallas-Athene-Brunnen, das Kunst-historische und Naturhistorische Museum, die Hofburg oder die Postsparkasse von Otto Wagner, sondern auch Luxushotels, Kaffeehäuser und Shops. Von seiner schwulsten Seite zeigt sich der Ring jedes Jahr anlässlich der Regenbogenparade im Juni. Im kommenden Jahr feiert die Ringstraße ihren 150. Geburtstag, und spannt einen Bogen von 1865 bis heute vom prunkvollen Adelspalais bis zum schrillen Life Ball, vom Rathaus bis zum markanten Ringturm.
Historisches Wien
Auch Schwule und Lesben sind Teil der Wiener Ringstraße. Zum Beispiel Prinz
Eugen von Savoyen: Der berühmte österreichische Feldherr und Erbauer von Schloss Belvedere, dem man schwule Liebschaften nachsagte, ließ sich unweit des Rings sein prachtvolles Winterpalais bauen. Seit kurzem kann man das Gebäude in der Himmelpfortgasse 8 besichtigen. Nur wenige Gehminuten entfernt findet man die historische Sauna Kaiserbründl (Weihburggasse 18 20), die seit dem 19. Jahrhundert als schwuler Treff gilt. Romantischere Gefühle kommen bei schwulen Historik-Fans sicherlich im Museum der Kaiserin Sissi in der Hofburg auf. Und wer wusste es: Die Wiener Staatsoper wurde vom schwulen Architektenpaar Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg entworfen.
Warmes Wien
Einige Gehminuten vom Ring entfernt kann man vom Naschmarkt, Wiens größtem Freiluft-Lebensmittelmarkt, direkt in die Szene abtauchen. Die meisten schwul-lesbischen Lokale findet man in der Nähe der Linken Wienzeile. Auch hier trifft Historie auf Moderne: zum Beispiel im Café Savoy (Linke Wienzeile 36), das seit dem 18. Jahrhundert nach einem Entwurf des Architektur-büros Sicard von Sicardsburg mit seiner goldenen Innenausstattung samt imposanten Spiegeln beeindruckt. Ebenfalls im Karree der Linken Wienzeile findet man die moderne und edle Bar Felixx (Gumpendorfer Str. 5) und die bei jungen Männern beliebte Mango-Bar (Laim-grubengasse 3) oder die Village Bar (Stiegengasse 8), in der sich Jung und Alt gleichermaßen treffen.
Für queere Touristen gibt es ganzjährig eine Menge geeigneter Anlässe, die österreichische Stadt zu besuchen. Der Life Ball hat sich seit seiner Premiere im Jahr 1993 zu einem internationalen Style- und Modeevent zugunsten von Menschen mit HIV und Aids entwickelt. Der jährliche Rosenball gilt wie der Regenbogenball als queere Alternative in der ansonsten gediegenen Ballsaison. Und nicht zuletzt der Vienna Pride mit der Regenbogenparade und mehr als 100.000 Besuchern, der inzwischen zu den wichtigen Terminen im offiziellen Wiener Stadtkalender zählt. Wien hat eine Menge zu bieten das bestätigten auch die rund 80.000 Mitglieder der Online-Community von GAYCITIES.COM, die Wien 2013 auf Platz eins der Lieblingsstädte in der Kategorie Culture Hub gewählt haben. dr
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