Bewegendes Stück um einen Schwulen, der sein Gedächtnis verliert und seinen Lebenspartner „vergisst". Zur Freude der Frau Mutter, die eh nie damit klar kam. Mit Boris Aljinovic, Judy Winter und Gustav Peter Wöhler.

Foto: Jimy Rakete
Gustav Peter Wöhler
Von Links: Gustav Peter Wöhler, Judy Winter, Boris Aljinovic
Seit drei Wochen liegt Michael wegen eines Blutgerinnsels in seinem Gehirn im Koma. An seinem Krankenbett wachen bei Tag und bei Nacht abwechselnd und manchmal auch gleichzeitig seine Mutter Carol und sein Lebenspartner Paul. Sie verbindet eine abgrundtiefe gegenseitige Abneigung zueinander, denn Carol hat ihrem Sohn nie verziehen, dass er schwul geworden ist und sieht in Paul den Schuldigen.
Als Michael erwacht, fehlen ihm elf Jahre seiner Erinnerung. Es sind genau die elf Jahre, die er mit Paul zusammengelebt hat – 4000 Tage. Paul versucht nun mit allen Mitteln Michael an die gemeinsame Zeit zu erinnern, während Carol dies als Zeichen des Himmels sieht für ihren Sohn, einen „normalen“ Neustart seines Lebens zu machen. Erbittert kämpfen beide um die Deutungshoheit über diese „verlorene“ Zeit.
Aber wie geht Michael mit seiner Amnesie um? In kurzen, schnellen Dialogen geht es dem erfolgreichen englischen Autor um Fragen wie: Wie kann man in der Gegenwart leben ohne die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen – die persönlichen und die gesellschaftlich-politischen? Wie wichtig sind Erinnerungen überhaupt? Woran erinnern wir uns und warum? Wäre es wünschenswert, eine Reset-Taste drücken zu können und noch einmal an einen früheren Punkt der eigenen Entwicklung zurückzugehen?
Premiere: 28. März 2017, 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen: 30. und 31. März 2017, 1. und. 2., 4. bis 6., 7. bis 9., 11. bis 16., 18. bis 21. sowie 23. und 24. April 2017
Tickets und weitere Infos unter www.st-pauli-theater.de!